Immer wieder tun sich neue Trends bei TikTok & Co. auf. Auf diesen Plattformen werden vor allem die sehr jungen Follower animiert, regelrechte Wettbewerbe im Verzehr von scharfen Lebensmitteln durchzuführen – sinnlose Aktionen also, die sie unter normalen Umständen nicht tätigen würden. Ganz aktuell stoßen Mutproben wie die „Hot Chip Challenge“ auf die Missgunst vieler Verbraucherschützer und Mediziner. Die Auswirkungen sind so besorgniserregend, dass das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vor diesem Wettbewerb warnt.
Darin sollen die jungen Menschen mittels eigener Videos beweisen, dass sie über ihre Schmerzgrenze hinaus Tortilla-Maischips verzehren, die mit extrem scharfem Chiligewürz versehen sind. In ähnlichen Challenges werden unverständlich scharfe Chilidips in unnatürlich hohen Mengen verspeist, nur, um via Internet den Mut und die Risikobereitschaft posten zu können. Wie das BfR mahnt, ist die damit einhergehende Gesundheitsgefährdung bei den jungen Userinnen sehr hoch.
Nach dem Verzehr kam es bereits in vielen Fällen dazu, dass die Betroffenen vom Notarzt betreut werden mussten. Enthält die Chilipflanze von Natur aus Scharfstoffe, die sogenannten Capsaicinoide, um sich vor natürlichen Fraßfeinden zu schützen, kann eine hohe Dosierung beim Menschen zu massiven Reizungen der Schleimhäute, zu Übelkeit und Erbrechen führen.
Bluthochdruck und Atemstillstand können schlimmste Folgen sein. Bei Kindern und Jugendlichen können diese unangenehmen Wirkungen besonders hoch sein. In herkömmlichen Speisen unter anderem aus der arabischen oder asiatischen Küche ist der traditionelle Einsatz entsprechender Chili-Zutaten unbedenklich, da sie in Maßen verzehrt werden. Vor einem übermäßigen und damit bedenklichen Verzehr derartiger Scharfstoffe wird seitens des BfR jedoch ausdrücklich gewarnt.
Scharfe Mutprobe: Extrem scharfe Speisen können be-
sonders Kindern gesundheitlich schaden
Pressemitteilung
9/2023